27. Bericht - 2.12. - Nach dem Grenzübergang ist vor dem Grenzübergang

Ich wurde am Grenzübergang nicht kontrolliert, Der Mopedfahrer bringt mich über den Fluss und lässt mich im Städtchen auf der anderen Seite absteigen. - Ich gebe ihm ein Geschenk und sage ihm, dass er gerade etwas unbeschreiblich Gutes gemacht habe und für mich ein Engel sei. 

Ich kann diese Situation nicht fassen. Eben noch war ich bereit, eine Situation mit unangenehmesten Konsequenzen zu akzeptieren - habe inneren Frieden mit möglichen Enttäuschungen geschlossen. Und jetzt geschieht diese wunderbare Auflösung ... alles ist plötzlich gut.


Ob eine gewisse Gesetzmäßigkeit existiert? Vielleicht diese: Wenn wir innerlich bereit sind, unsere Erwartungen gehen zu lassen und statt dessen frei und zuversichtlich die innere Wirklichkeit in uns annehmen, dann löst sich ein tieferer Knoten auf. Diese Reinigung wirkt nach außen und bewirkt Dinge, die man leichtfertig als Wunder titulieren könnte.

Paar Minuten später wird diese ermutigende Erfahrung auf die Probe gestellt. Ein weiterer Grenzübergang-Posten taucht auf. Aber - ??

Wieder zieht sich die Angst in mir zusammen - nicht mehr so stark wie zuvor. Der Grenzbeamte beobachtet mich beim Vorbeigehen. Dieses Mal ist mein Lächeln und das kurze Winken zu dem Grenzbeamten ein bisschen reiner.

Nach einem weiteren Kilometer taucht nochmal ein Kontrollposten auf, aber unbemannt. Auf dem Schild ist das deutsche Wort RINDERPEST-Check-Post zu lesen.

Es ist plötzlich zum Lachen. Eine absurde Situation... Die Götter bzw. Lebensproduzenten müssen viel Spaß bei ihren Jobs haben.




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