Segnen




Bestimmte Leute bitten, 

dass sie mir die Hände auflegen 

und ihren Segen spenden

während ich vor ihnen kniee.

 


........................................................................


 Menschen, die ihren Segen spenden:





Ich unterbreche die Reise und treffe eine Freundin zum Frühstück.

Der junge Mann hilft seinem Freund und bereitet uns ein sehr gutes Omelette.

Abends, auf der Suche nach einer Unterkunft, hält er zufällig neben mir - ich kann bei ihm schlafen.

Auch die nächsten Tage: Er hilft viel, nicht nur mir.

Das Besondere: Seine schöne Ruhe und innere Freundlichkeit.

 

......................................

 





Ich unterbreche die Pilgerreise und möchte in Kota eine Freundin treffen.

Die Nacht muss ich auf dem Bahnhof verbringen.

Da ist ein kleiner Garten.

Ich frage um Erlaubnis zum Übernachten.

Die Bahnpolizei sendet mich zu einem wunderbaren Kollegen, mit dem ich mich schön über Spiritualität austauschen kann.


 

......................................



Im ersten Ashram kümmert man sich nicht um mich.

Der Priester zelebriert aber mit seinen Schülern ein schönes Ritual.

Am Ende nimmt er mich mit in seinen Ashram.

Ich staune über seine reine, authentische Freundlichkeit.

Seine Schüler, obwohl noch sehr jung, spiegeln diese Reinheit wider.

 

......................................





Der Mann sagt, ich sei der Erste, dem sein Blindsein auf Anhieb aufgefallen sei.

Es ist schön, ihn anzusehen. 

Obwohl man merkt, dass seine offene Augen nie genau in die passende Richtung schauen, hat man das Gefühl, dass er präsent ist und alles versteht. 

Manchmal sogar mehr versteht.

Hat es sogar Vorteile, blind zu sein?




......................................


Oh, das passierte schon lange nicht mehr: Man weist mich in einem Ashram ab.

Die Frauen zeigen in eine Richtung, wo ich statt dessen hingehen soll.



Aber direkt neben ihnen liegt ein kleiner verborgener Ashram: 

Der Guru dort sieht nach einem spirituellen Lebensstil aus, der mir kein Vorbild ist: Drogen.

Aber sein Geist ist tief-aufmerksam und er hat eine gute Intuition. 

Ich mag ihn.

Am nächsten Tag werde ich von einigen seiner Anhänger reichlich beschenkt.


......................................


Es ist dunkel, schon wieder werde ich in einem Ashram abgelehnt. Aber nur kurz, der Priester kommt und informiert seine alte Mutter, dass ich bleiben kann. 

Aber er selber taxiert mich eigenartig und berührt mich auffällig oft - sein Hund hat große Angst vor ihm. 

Nach einer halben Stunde verabschiede ich mich.

 



 Nebenan ist ein Ashram mit einer freundlichen Willkommensatmosphäre; die ganze Familie lächelt, obwohl es Sprachschwierigkeiten gibt.

Der Großvater ist zurückhaltend. Mit seiner beschädigten, krummen Brille sieht er sonderbar aus. Aber er versteht immer, wenn ich etwas brauche.

Ich freue mich, weil ihm meine Ersatzbrille gut steht.

 

......................................





 Es ist ein vielleicht 9-jähriger Junge, der mich an einer Straßenecke in eine verbindliche Konversation verwickelt. Sein Englisch ist fließend, seine Fragen und Reaktionen sind für sein Alter sehr interessant.

Der aufmerksame Großvater hört zu und lädt mich zu einer Stärkung zu sich nach Hause ein.

Ein feiner, gebildeter Herr.

Er sorgt sich um seinen Enkel, ob der für sein Alter nicht zu sehr unter Leistungsdruck steht.

Ich fühle mich sehr bereichert durch diese Familie. So reich, dass ich sogar ein hohes Geldgeschenk ausschlagen kann.


......................................




Ich kann leider nicht länger in diesem Schul-Ashram bleiben.


Aber die Wunden an meinen Füßen verhindern ein Weitergehen.


Gegenüber einer Sai-Baba-Skulptur sitzt Rishikesh.


Er arbeitet beim Arzt und bringt mich hin,


kümmert sich um Unterkunft und Schulbesuche und alles.


Nach 8 Tagen fällt uns der Abschied schwer.


......................................




Rishikesh bringt mich zu diesem großartigen Mann.


Er zeigt nicht nur ein wunderbares, edles Auftreten,


seine Gedanken und Werte sind sehr kostbar.


Danke, Thorat Maharaj.


......................................





In der Mitte von Maharashtra.


Plötzlich täglich eine Kirche und in jedem Dorf Katholiken.


Hier hört sich jemand mit lieber Geduld meine Leiden 


über Politik, Pandemie und Deep State an.


Verständnisvoll und warmherzig.



......................................





Die Zeit des Monsoons hat begonnen.

Das Nachtquartier vor der kleinen Schule ist schön, aber das Vordach ist sehr schmal für den Fall, dass es regnen wird.

Der Nachbar kommt hinzu. Er öffnet ein Klassenzimmer - das ist sicherer. Er kümmert sich mit verbindlicher Distanz.

Am nächsten Morgen meditieren wir vor seiner Buddha-Skulptur. Ein Vipassana-Schüler.


......................................




Da schenkt mir der Himmel schon wieder eine Überraschung: Man bringt mich in einen Ashram der Hare-Krishna-Bewegung.

Der Vater führt mich im Gästehaus in einen schönen Raum mit weichem Bett und modernem Bad.

Ich kann mehrere Tage hier bleiben.

Wir sind etwa gleichalt. Sein Gesicht ist voller Wärme und verbindlicher Tiefe.


......................................




Wieder hält jemand mit seinem Moped neben mir an, stellt Fragen und bittet um ein Selfie. Als Dank fährt er mich in das "Hotel" seines Freundes und lädt zum Mittagessen ein.

Es ist grade nur die Familie im Restaurant. Alle strahlen Positivität und Freundlichkeit aus. Auch das junge Mädchen und die Großeltern: 

Von innen her gut und herzlich.


......................................




An einem Tee-Kiosk bitte ich wieder einmal um einen Mobil-Hotspot, da meine Vodafone-SIM-Karte in dieser Region selten gut funktioniert.

Unerwartet fragt ein junger Mann, ob ich eine "bessere" Airtel-SIM-Karte haben wollte. Ich bin glücklich-perplex, weil es als Ausländer nicht einfach ist, an indische SIM-Karten zu kommen.

Momente später übergibt mir der unauffällige junge Bursche eine Karte, für einige Tage ist sogar noch Guthaben drauf. 

Ich wundere mich über seine mitfühlende Großzügigkeit.


......................................





Auf dem Weg über die Felder treffen wir eine Farmerin.

Die meisten Bäuerinnen reagieren ängstlich, sogar abweisend, wenn sie einen Fremden auf ihrem Grundstück sehen.

Diese hier hat eine aufmerksame, intelligente Ausstrahlung. 

Sie lädt zum Tee ein.

Mein Gastgeber sagt, dass sie meditiert, sogar Vipassana praktiziert. 

Ihr Wesen berührt mich innerlich.


......................................





Ein Junge am Wegesrand spricht sehr gut Englisch.

Sehr höflich erfüllen er und sein Opa mir den Wunsch nach einer Obsterfrischung in ihrem Haus in der Nähe. 

Man möchte mir noch mehr Gutes tun. Dummerweise spreche ich von Geld und plötzlich streckt der weise Mann mir einen     2000-Rupien-Schein entgegen.

Ich fühle mich aber gut versorgt und mit Leichtigkeit lehne ich das Geschenk ab. Stattdessen spendet der reife Mann einen langen, warmen, erfüllenden Segen.


......................................


t

Er wendet mit seinem Motorrad und fragt, ob er mir helfen kann.

Er lädt in sein selbst designtes KARMA-Cafe ein: Exzellenter Kaffee ohne Wasser, nur mit Büffelmilch. 

Seine Hände liegen mit warmer, kreativer Energie lange auf meinem Kopf.

Er gibt mir zwei allerköstlichste Mangos mit auf den Weg.


......................................





Ein Teestand.

Der junge Mann sieht etwas müde aus.

Er stellt die üblichen Fragen;

reagiert aber anders auf meine üblichen Antworten:

Ernsthaft, nachdenklich.

Ich fühle mich geehrt durch seine stumme Art zu reagieren.


......................................





Ich habe Glück: Ein mobiler Essensstand bietet schon Frühstück an.

Der Typ darin wirkt sehr jung.

Er bedient mich kompetent und angenehm.

Er serviert mehr als ich bestellt habe - kostenlos.

Als ich weitergehe, spüre ich, dass ich ihn wiedersehen möchte.

Ich werde ihn um seinen Segen bitten.

Als ich mich umdrehe, hält er gerade mit seinem Moped hinter mir.


......................................






Ich wollte den Mopedfahrer nur nach der Richtung fragen.

Es wird eine Einladung zum Mittagessenbei ihm zu Hause .

Seine ganze Familie behandelt mich respektvoll.


......................................







Ich habe die Nacht im Tempel des Dorfes verbracht.

Beim Frühstück nebenan versammeln sich einige Leute.

Einer fährt mir hinterher.

Er möchte mir noch irgendwie behilflich sein.


......................................





Mein Telefon schien verloren zu sein - sehr gut.

Denn plötzlich tauchen diese Leute auf

und sind bereit zu helfen. Was nicht mehr nötig war.

Aber ich lerne sie als großartige Therapeuten kennen.

Sie geben mir das Gefühl, Teil einer Familie zu sein.



       


......................................


  

Sonnenuntergang. In einem Dorf frage ich eine Frau nach Wasser. 

Sie versteht nichts, hat aber Angst und schreit mich an. 

Paar Schritte weiter ein Tempel. Junge Leute sitzen auf der Mauer.

 Einer kann Englisch und bringt mir Wasser. 

Und im Tempel könne ich auch schlafen. 

Später kommen der Priester und zahlreiche Neugierige.

 

......................................



Im Bundesstaat Karnataka gibt es wenige Christen.

 Aber da ist eine Kirche.

 In der Dämmerung sehe ich einen Mann, ich winke ihm.

 Es ist der Pfarrer 

und bietet einen Schlafplatz in der Sakristei ein.

 An der Wand stehen kostbare Dinge, sogar vergoldete.




......................................






Erst sieht es so aus,

als ob ich auf der Wiese hinter dem Tempel schlafen kann.

- Es ist doch nicht möglich.

Vielleicht im Ashram in der Nähe - Riskant!

- Dann bringt er mich zu seinem Haus. 

Und erklärt den Hinduismus.



......................................






Der Abend mit den hilfsbereiten Navas war anders geplant.

Schließlich bin ich Übernachtungsgast 

in seinem Elternhaus.

Der Vater strahlt eine noch freundlichere Offenheit aus

als Navas selbst.


......................................




Pause am Straßenrand. Ein Fuß tut weh.

 Eine junge muslimische Frau kommt mit ihrem kleinen Bruder.

Sie reichen mir einen Snack – 

mit einem netten Gruß ihres Vaters.

Eine sehr friedliche Aura.



......................................






Unterkunft suchen.

Der erste versteht nur wenig, hilft aber weiter.

Der nächste spricht Englisch und meistert die Situation hervorragend,

sein Segen dauert länger als 15 Minuten.

Der dritte schweigt. Er führt aus und gibt mehr, als er sollte.


......................................





 Wieder im Haus eines Pfingstpastors.

Er spricht einen mächtigen Strom von Gebeten.



......................................




Nie zuvor im Bodhi Zendo

erlebte ich eine Person wie Mark,

die so bewusst Räume und Örtlichkeiten betritt.

Tiefen Respekt vor Allem und Jedem zeigend.


......................................




Am Anfang der sanfte Eindruck:

Sehr intelligent und eifrig,

aber noch recht grün hinter den Ohren.

Aber überraschend:

Der junge Mann - 

schon so bereit, diszipliniert 

und innerlich vorangekommen.


......................................




Endlich: Die erste Frau,

die bereit ist, mir ihren Segen zu spenden.

Eine warme, reife Energie

strömt aus ihren Händen.


............................................



Sein Sohn Babu lässt mich nicht nur 

in seinem Institut kostenlos am PC arbeiten, 

er lädt auch ein, die Nacht in seinem Haus zu verbringen. 

Die ganze Familie zeigt eine schöne Willkommenshaltung.

    
......................................................



Es ist schon dunkel, als ich bei ihm ankomme.

 Obwohl er mein Englisch kaum versteht,

 macht er eine höfliche Verbeugung und bedeutet, 

die Nacht in seinem Zimmer zu verbringen.

 Sein Sohn kommt hinzu und macht klar

 dass wir einige wesentliche Dinge gemeinsam haben.


..............................................................................



Beim Ankommen im Sarguru-Tempel

kommt mir Maghesh, ein Volunteer, entgegen.

13 Tage lang weicht er mir selten von der Seite.

Er kümmert sich.


...............................................................................




7 Kilometer südlich von Palani:

Ein Kunstmaler öffnet das Tor

zu seinem Grundstück ohne etwas zu fragen.

Er und seine zwei Söhne kümmern sich um verlassene Tiere.


...............................................................................




Wasan, ein Pastor einer christlichen Gemeinschaft.

Seine Frau erlaubt A. und mir,

die erste Nacht als Pilger in ihrem Haus 

verbringen zu können.


...............................................................................




Ein 20-Jähriger ist von seiner Familie

in Kerala abgehauen um seinen eigensinnigen

Überzeugungen zur Selbstrealisierung zu folgen.


...............................................................................



Nach einer halben Stunde auf verregneter Landstraße:

Auf der anderen Straßenseite haben vier junge Motorradfahrer 

Unterschlupf vor dem Regen gefunden. 

Sie winken mir und signalisieren, mich bei ihnen unterzustellen.




...............................................................................












Vergessene Situationen.





Der Segen 


dieser besonderen


 Leute wird weiterwirken.














Auch sie selber 


sollen gesegnet sein.





Kommentare