37. Bericht - 16.1.22 - Vasco da Gama & Was der Westen von Indien nimmt - und bringt

Ich staune. Vasco da Gama war erst 28 Jahre alt, als er sich von Portugal auf den Weg machte, um das zu schaffen, was dem damals zehn Jahre älteren Kolumbus nicht gelang: Den Seeweg nach Indien zu entdecken. So jung. Aber als Kind- und Jugendfreund des portugiesischen Königs wurde seine Flotte mit den besten Seeleuten des Landes ausgestattet. - 20 Kilometer nördlich von Calicut (heute Kozhikode) landete er an der Malabarküste.

         Vasco-da-Gama Denkmal       
Das Denkmal an ihn ist bescheiden. Vielleicht gut so. Denn wie bei der Entdeckung Süd- und Nordamerikas bedeutete diese Entdeckung vor allem Ausbeutung und Leiden für die einheimischen Bevölkerungen.

Die Faszination Indiens, wegen der soviele Westler nach Indien gekommen sind, geht mehr und mehr verloren - wieder durch den Einfluss des westlichen Lebensstil, der über die Medien in jedes abgelegene Dorf Einzug hält.

Aber zuviel klagen darf ich nicht. Ich bin ja selber hier. Und bringe westliches "Zeugs" rein. Und reagiere oft negativ wegen indischer Gewohnheiten.

Die Kunst des Lebens, nach dem Vipassana-Lehrer GOENKA, besteht eben darin, Dinge in ihrer Dasein nicht mehr zu bewerten, sondern sie wertfrei zu beobachten. Anstatt zu denken und jede Menge fataler Einschätzungen zu treffen, sollen wir einen Beobachter in uns kultivieren, der nur wahrnimmt - beobachtet - die innere Auflösung von Empfiddungen erlebt und frei wird - frei von sich selber - und nicht beschreibbare Glückszustände in sich erleben wird.

Gut. Mit 60 werde ich kein berühmter Seefahrer mehr werden und zähle keinen König zu meinem Freundeskreis. Aber ich vertraue auf die spannenste Reise und höchsten Schutz, der uns von unserem Gehirn in das eigene innere, heilige, gottähnliche Selbst führt.

Lichtet die Anker!!!

 



Kommentare

  1. Vielleicht wirst du kein berühmter 60jähriger Seemarodeur, grausamer Kolonisator und Pilgerverbrenner mehr, aber wohl ein Halbe-Welt-Umpilgerer mit interessanten Geschichten.
    HG Babak

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