35. Bericht 11.1.22 - Priesterliche Gewalt
In dieser Gegend gibt es wieder mehr christliche
Einrichtungen. An einem Gymnasium, das von katholischen Ordensschwestern
geleitet wird, schickt man mich wegen des Schlaflagers ein Stück zurück, wo
Priester einen Konvent hätten.
Dort
angekommen, fallen sehr viele Vorhängeschlösser an Türen und Toren auf. Aber es
sieht gemütlich aus. Und weil noch niemand da ist, beschließe ich, ein bisschen
zu warten.
Paar
Minuten später kommt auch schon jemand. Der Pfarrer. Er macht einen sehr
warmherzigen und offenen Eindruck. Ja, er könne mir einen Schlafplatz
anbieten.
Drinnen
im Pfarrhaus kümmert er sich fürsorglich. Er ist alleine hier;
seine Gemeinde zählt nicht so viele Familien. Schnell entsteht ein schönes,
vertrautes Verhältnis.
Während ich warm duschen kann, kümmert er sich um die Bestellung des Abendessens. Es gibt sogar etwas Wein - ich fühle mich großartig!
Das
Gläschen Wein trinken wir in seinem Schlafzimmer. Er meint, dass wir
später zusammen im Bett schlafen können. Der ohnehin starke Messwein schmeckt
grade noch feuriger - mir schwant etwas.
Die
vertraute Stimmung entwickelt sich beim Essen weiter. Es gibt manches zu Lachen. In einem
passenden Moment erkläre ich ihm, dass ich verheiratet
sei und hoffe, ihn damit nicht zu enttäuschen.
Das
Angebot, ihm ein paar kleine Zaubereien zu erklären,
nimmt er gerne an - und lernt sie auch schnell. Plötzlich steht er auf - es sei nun Zeit zum Schlafen. Er führt mich zurück ins Schlafzimmer.
Vor dem ca. 1,20 Meter breiten Bett überlege ich, ob ich etwas zu verklemmt sei und ihm zumindest den
Gefallen tun könnte, mit einem Minimalabstand neben ihm zu liegen. Aber nein -
meine diesbezgl. Erfahrungen sind alle sehr anstrengend gewesen.
Ich
gucke ihn nett aber bestimmt an und sage, dass das zusammen Schlafen in seinem Bett nicht geht. Ich werde draußen im Vorraum auf meiner Matte schlafen. Da fasst er
mich an beiden Armen, schiebt mich zurück und beschwört, dass das schon alles gut
sei.
Wieder
stehe ich vor seinem Bett. Gott-sei-Dank kann ich drüber lachen. Ich wiederhole
meine Worte ein bisschen anders. Da verriegelt er aber die Schlafzimmertür von
innen und plötzlich spüre ich eine überraschende Kraft, mit er mich noch näher vors
Bett schiebt.
In
mir brennt die orange Alarmlampe. Wenn er mich jetzt noch aufs Bett drücken
sollte, werde ich kämpfen.
Vielleicht
merkt er etwas. Nicht unhöflich, aber unmissverständlich scharf sage ich ihm,
dass ich draußen schlafen werde.
Das reicht.
Am
nächsten Morgen kurz nach vier weckt er mich wie verabredet. Es ist Zeit zu
gehen. Aus der Pfarrgemeinde soll niemand mitbekommen, dass der Pfarrer Besuch
über Nacht hatte.
Ich bin Priester und entsetzt! Bitte um den Namen des Pfarrers und/oder den Ort an meine email. Dieser Priester muss den Verantwortlichen gemeldet werden, bevor es hier noch zu einer Missbrauchstat kommt! Alles andere ist unverantwortlich.
AntwortenLöschenLieber Johannes,
Löschendanke für Ihren klaren Kommentar. Wenn mir das jemand anders von außen jemand erzählt hätte, würde ich wahrscheinlich ähnlich direkt reagieren wie Sie. Für mich selber bin ich - Gott-sei-Dank nicht im allerschlimmsten Maße - schon einiges diesbzgl. gewohnt und sehe diese Begegnung bis dato als persönliche Wachstumsherausforderung.
Am besten kommunzieren wir das im diskreteren Rahmen per Mail. Wenn Sie mir Ihre Adresse an ralfgotsche@gmx.net senden, antworte ich Ihnen gerne.