72. Bericht - Die Reise zurück nach Deutschland
24 Stunden dauert die Reise mit den beiden Polizisten in
Bussen und Bahn. Es entsteht ein freundlicher Respekt zueinander. Am Flughafen in Neu-Delhi übergeben sie mich den Beamten
von der Einwanderungsbehörde. Der Abschied ist sehr förmlich.
Aber auch die neuen Beamten sind freundlich. Mit dem dunkelhäutigen Mann aus dem Kongo, der ebenfalls bei ihnen in Gewahrsam ist, sind sie weniger respektvoll.
Am Flughafen Neu-Delhi |
Wenn man positiv denkt, ist das wunderbar, denn ich muss mich um nichts kümmern und werde überall bevorzugt abgefertigt. Im Flugzeug bringt man direkt einen guten Saft und einen Snack.
Links neben mich setzt sich ein junger Inder, der ganz gut Deutsch spricht. Er ist IT-Ingenieur und hat in Jena eine Anstellung gefunden. Zwar verdient er viel Geld und genießt die Vorteile Deutschlands, aber das soziale Leben ist nicht einfach für ihn – die Menschen sind anders als in Indien. – Ich bemerke, wie einfach es ist, mit ihm ein näheres Gespräch zu entwickeln.
Rechts hat sich ein Deutscher Journalist hingesetzt, mit dem das Gespräch interessant ist, weil er im Tibet Fotos für eine Reportage über „Elephantiasis“ geschossen hat (Elephantiasis: Eine durch einen Mückenstich ausgelöste Infektion, bei der die Beine „elefantendick“ anschwellen). Aber ich spüre seine Vorsicht und Distanziertheit im Gespräch, als ob er irgendwie auf etwas aufpassen müsste oder er Angst vor Nähe zu einem Fremden hat. Hmmm … typisch deutsch?!?
Bei der Landung in Frankfurt muss ich im Flugzeug warten, bis mich die nette Stewardess abholt und mich und meine Papiere einem deutschen Security-Mann übergibt. Beim Abschied wünscht sie, dass ich bald wieder nach Indien zurückkommen kann.
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