75. Bericht - Wie geht es nun weiter für mich und mit der Pilgerreise

 

Was sind die nächsten Schritte:

 

- Ich muss Geld verdienen, damit ich meine Schulden bezahlen kann, die durch die ungewollte Rückkehr nach Deutschland entstanden sind.

 

- Ich habe bereits eine Stelle als Deutschlehrer gefunden. Es klingt seltsam: Der Krieg in der Ukraine ist für mich ein Vorteil, weil es jetzt viele ukrainische Flüchtlinge in Deutschland gibt, die Deutsch lernen müssen.

 

- Zum Arbeiten brauche ich meinen Laptop, auf dem ich viele wichtige Materialien für den Unterricht habe. Aber der Laptop steht immer noch im Bodhi Zendo, dem Meditationszentrum in Tamil Nadu.

 

- Ich habe bereits ein neues Visum für Indien beantragt. Nicht nur um den Laptop zu bekommen, sondern auch um im Meditationszentrum weitere spirituelle Erfahrungen zu sammeln und mich auf mein neues Leben in Deutschland vorzubereiten. Und noch ein paar Tage zu pilgern, um sich vom heiligen Indien und seinen Straßen zu verabschieden.

 

- Aber der Visumsantrag wurde abgelehnt - ich kann jetzt nicht nach Indien zurückkehren. 

     😓 

 - Also muss ich darauf vertrauen, dass mein spiritueller Weg hier in Deutschland weitergehen kann. Das ist nicht einfach. Das Leben hier hat viel Spiritualität verloren. Für die meisten Menschen stehen Geld und materielle Sicherheit an erster Stelle. Außerdem berichten die Medien berichten viel Negatives und Beängstigendes.

 

- In meinem Kopf ist jetzt auch mehr Unruhe. Ich bin weniger achtsam und fange wieder an, im Alltag wie ein ferngesteuertes Ego-Objekt zu leben. Aber das Gute ist: Meistens merke ich schon nach wenigen Minuten, dass ich den Kontakt zum tieferen Selbst verloren habe.

 

- Ich halte dann die körperliche Bewegung an, achte auf die Atmung - beobachte den Körper und seine Teile - sammle mich - konzentriere mich auf den Moment - und immer öfter stellt sich plötzlich eine tiefere Erfahrung ein, als wäre ich jetzt wirklich bei mir. - Es ist sehr befriedigend und entspannend, mit dem bewussten Körper und Geist im Hier und Jetzt zu sein.

 

Wenn ich oft solche achtsamen, tiefen Daseinsmomente habe, wird mir auch der neue Alltag in Deutschland gut tun.

 

Gott oder das Göttliche existiert. Auch in uns. Wir müssen nur unsere Konzentration in die richtige Richtung lenken – Geduld haben – Realität zulassen, was insbesondere bedeutet, unserer Ohnmacht vertrauen zu müssen. Wenn das menschliche Ego aufhört zu kämpfen, kann das göttliche Selbst in uns auftauchen.

 

Wenn wir tiefer in uns selbst sind, passieren viele gute Dinge um uns herum automatisch.

 

Wisst ihr was passiert ist?! Für das Problem mit dem Laptop ist plötzlich eine gute Lösung gefunden: Anfang 2023 wird ihn jemand für mich nach Deutschland zurückbringen.

 

 

 

 

 


Kommentare

  1. Lieber Ralf, auch Umwege gehören zum Weg. Gut ist, sich dabei an der Landschaft zu erfreuen :-)
    Buen Camino
    Ronald

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