14. Bericht - 21.11.21 - Der Löffel
13 Tage im Sarguru-Tempel sind vergangen. Ich fühle mich wohl hier. Die anderen Freiwilligen verhalten sich freundschaftlich. Maghesh hat täglich Ideen, um meinen Aufenthalt erneut zu verlängern.
Es ist Zeit zum Weitergehen.
In einem Internetcafè update ich den Blog. Am späten Nachmittag gehe ich weiter. Die atmosphärvolle Stadt Palani präsentiert noch weitere schöne Facetten ihrer vielseitigen Erscheinung.
Am Straßenrand haben Händler Blechwaren auf einer Folie ausgebreitet. Ich brauche einen neuen Löffel. Aber die Qualität bei den Straßenverkäufern ist nicht gut.
Zwei Männer stehen im Laden gegenüber. Sie scheinen auch Besteck zu haben. Der hinterm Tresen scheint der Chef zu sein, denn er kommandiert seinen Angestellten, um mir allerlei Sachen vorzulegen. Der Chef merkt offenbar, dass mir die Ware nicht gefällt. Sein Ton gegenüber dem Angestellten wird lauter, rauher, unangenehmer. Ich bin kurz davor, den Laden zu verlassen. Da zeigt der Angestellte genau das, was ich suche: Einen kleinen, stabilen, Edelstahl-Multifunktionslöffel. Der Preis ist gut.
Als ich beim Chef bezahlen möchte, ist er unerwartet mild. Ich müsse nichts zahlen. – Eigenartig. Ich danke ihm und berichte kurz von meiner Pilgerreise. Anscheinend hat er so etwas geahnt und möchte mehr wissen. Er zeigt sich von einer ganz anderen Seite; ich vermute, dass er deswegen so ruppig zu seinem Angestellten war, weil er es gut mit mir meinte. - Er sieht mich wohlwollend an: Ob ich noch einen zweiten Löffel haben wolle?!
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