18. Bericht - 24.11. - Angst & schöne Begegnungen

Es dauert heute lange, eine Frühstücksgelegenheit zu finden - auf den Nebenstrecken gibt es weniger Teestände.

Aber die Landschaft ist interessant. Ich staune über viele vereinzelte Bergrücken, die sich als launische Gebilde aus der Ebene herausgedrückt haben. An einem Grundstück hat man frisch das Eingangstor für eine Hochzeit vorbereitet. 


Da kommt eine Straßensperre mit Polizeiposten, Etwas in mir fürchtet sich, weil meine Visa-Sache noch nicht abschließend geklärt ist. Wenn die mich jetzt kontrollieren und unangenehme Fragen stellen ...  - Aber die Beamten lächeln beim Vorbeigehen nett. Einer winkt sogar und macht eine respektvolle Handbewegung.

Etwas später sitze ich am Straßenrand und mache eine Trinkpause. Da kommt ein Polizeimoped auf mich zugefahren und bremst vor mir ab. Die gleiche Angst wie zuvor, nur noch größer. Es ist der gleiche Polizist wie zuvor, nur noch netter: Er bringt mir ein Frühstück vorbei.

Ein interessanter Mensch
Am Nachmittag mache ich Rast an einem Tempel. Ein älterer Mann hält mit seinem Moped neben mir an. Behustsam holt er seine Enkelin vom Sattel und lässt sie um den Tempel laufen. Er spricht mich an. Natürlich will auch er wissen, woher ich komme. Aber seine Fragen werden interessanter, philosophischer.  Ich staune über seine Gelehrsamkeit - er ist Bauer von Beruf. - Aber über religiöse Lehrer, Swamis, Gurus, Bhagawans und was das spirituell reiche Indien sonst noch zu bieten hat, will er nichts wissen. Es ginge denen nur ums Geld.

Am nächsten Tag hält ein Auto vor mir an. Ein junger Mann steigt aus, stellt sich höflich vor und möchte mich zum Frühstück einladen. Es ist der Sohn des Bauern und Vater des Mädchens.

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