19. Bericht - 25.11. - Einfach glücklich & Babus Familie
Die nette Familie, bei denen ich in einer Bürogarage übernachten
konnte, bringt ein kleines Frühstück. Der Abschied ist kurz und nett.
Wenig später, ich weiß nicht warum, fühle ich mich grundlos glücklich. Es ist nichts besonderes passiert. Es ist plötzlich nur so da. Entweder gibt es viele gute Leute, die gerade beten oder ihre gute Energie versenden - oder die Götter haben heute gute Laune - oder in mir hat sich etwas verändert, ohne zu wissen was.
Am Nachmittag stößt die ruhige Route auf den National Highway 83. Bald danach taucht Udumalaipettai auf; hier suche ich nach einem PC-Arbeitsplatz, um den Blog zu aktualisieren. Hinter dem Busbahnhof soll es ein Internet-Café geben. Der Mann dort hinter dem Tresen ist nett, aber seine Nutzungsgebühren sind sehr hoch.
Babus IT-Store |
Draußen an der Häuserwand gucke ich die Werbeschilder anderer Geschäfte an. Zwei Gebäude weiter gibt es ein PC-Schulungszentrum. Ein stiller Mann schult grade eine Gruppe junger Leute, lässt sich die Anfrage nach einem Arbeitsplatz aber gefallen. Er und auch seine Kursteilnehmer zeigen wohlwollendes Interesse an meinem Pilgerdasein.
IT-Schulungsteilnehmer |
Nach einigen Stunden möchte ich bezahlen. Er winkt freundlich ab – dieser Dienst ist ein Geschenk von ihm.
Es ist mittlerweile spät. Seine Frau ist gekommen, um ihn von der Arbeit abzuholen. Er fragt, wo ich diese Nacht verbringen werde.
Ich sage, dass ich gleich einen Übernachtungsplatz suche. Er spricht mit seiner Frau – ich kann bei ihnen übernachten.
In ihrem schönen Haus behandelt man mich wie einen Ehrengast. Ich verstehe nicht, warum auch die Tochter und die Großeltern, die mich noch nie gesehen hatten, so freundlich-vertraut bei meinem Ankommen reagieren, als ob sie mich gut kennen würden.
Die Tochter hat plötzlich ein zutrauliches Huhn auf ihrem
Schoß; sie haben es vor einiger Zeit gekauft, um es zu verspeisen. Aber die Familie hatte eine freundlichere Idee für das Tier.
Nach dem Abendessen hat Babu seine beiden Nichten am Video-Telefon. Sehr kreative Mädchen. Die kleine 9-Jährige ist eine Meisterin des Zutrauens: Sie fragt und antwortet, als ob ich zur Familie gehören würde. Babu berichtet später, dass sie ihrer Mutter gesagt haben soll, dass sie mich liebe und vermisse und nicht wisse, warum.
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